Verladetraining – Routine oder Zufall?

Verladetraining – Routine oder Zufall?

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Verladetraining zur Routine machen, anstatt sich auf den Zufall zu verlassen.

Anhängerfahren brauchen wir in unserem Stallalltag nicht all zu oft. Anders als bei aktiven Turnierreitern haben wir uns dieses Jahr als Ziel gesetzt einige Male auswärts zum Training zu fahren. Um das Verladen so nicht dem Zufall zu überlassen, ob es klappt oder nicht, haben wir uns es zur Aufgabe gemacht, einmal die Woche das Verladen zu üben. Im Fokus steht die Routine und vor allem die Sicherheit des Ein- und Aussteigens.

Gerade in der Phase des Verladens ist das Verletzungsrisiko sehr hoch und um das zu minimieren, sollten die Pferde das Verladen mit so wenig Stress und Druck wie möglich verbinden. Mit Gelassenheit, Ruhe und  Vertrauen vermitteln wir den Pferden die Sicherheit, die sie brauchen um zügig und willig einzusteigen und langsam und vorsichtig Schritt für Schritt auszusteigen.

Die ersten Versuche des Trainings mit Cash waren zum verzweifeln. Ich angespannt, unsicher, ängstlich wie Cash in der Situation reagieren wird und mit raubenden Gedanken was alles passieren könnte. Mit diesen mentalen Vorraussetzungen meinerseits ist Cash, verständlich, nicht eingestiegen. Die eigene Einstellung ist mit entscheidend über den Erfolg des Trainings. Erst wenn du selbst davon überzeugt bis, wie lässig und ungefährlich das Verladen ablaufen kann, wirst du positive Ergebnisse erfahren.

Sicherheit ist das A und O. Um selbst sicher zu werden, hat es mir beim nächsten Mal geholfen einige Lektionen aus der Bodenarbeit vor und während dem Verladetraining einzubauen. Bei Cash fördert es ungemein seine Aufmerksamkeit und mir hilf es an Mut und Sicherheit zu erlangen. Mit Übungen, wie bspw. das Losschicken, Halten & Rückwärtsrichten auf freier Linie, Hinter- und Vorderhandwendungen reagiert Cash fein auf meine Körpersprache. Er ist mental bei mir und sobald er an Aufmerksamkeit verliert, erinnere ich ihn mit Hilfe der Übungen seine Konzentration zu bewahren.

Gibt man die Sicherheit vor, steht einem erfolgreichen Verladetraining fast nichts mehr im Wege. Um aber auch auf die äußeren Einflüsse einzugehen, beachten wir bei jedem Training folgende Punkte:

  1. Die eigene Einstellung. Bist du sicher und überzeugt, bewahrst du Ruhe und Gelassenheit, so überträgst du die Eigenschaften 1:1 auf dein Pferd. Verladetraining beschreibt die Beziehung zwischen Pferd und Reiter optimal. Ist der Rang geklärt, das Vertrauen vorhanden? Das Training schenkt und zeigt dir bildhaft wo du mit deinem Pferd stehst und an was gearbeitet werden darf.
  2. Sicherheit gewähren durch:
  3. … ordnungsgemäße Ausstattung mit unter bspw. aktueller TüV, Reifenprofil. Bei der Wahl des Hängers sollte unter keinen Umständen auf qualitative Verarbeitung und Standards verzichten werden, die bei Humbaur bei jedem Pferdehänger die Basis bilden.
  4. … ordnungsgemäßes Ankuppeln eines Anhängers. Hier findest du eine Checkliste, die alle wichtigen Punkte des An- und Abkuppelns aufzeigt.
  5. Platzwahl. Achte darauf mit deinem Gespann auf einem ebenen Untergrund zu stehen, um eine Schräglage und mögliches kippeln zu vermeiden. Unsere Wahl für die ersten Versuche des Verladens war ein erdiger Untergrund, welcher auch einen sicheren Grip bietet, sollte es anfangs etwas hektischer zugehen. Auf Asphalt oder Pflaster kann es bei Pferden mit Eisenbeschlag schnell sehr glatt werden.
  6. Beinschutz. Um das Pferd vor Verletzungen zu schützen, bieten sich Transportgamaschen oder wie wir es für das Training verwenden, einfache Hartschalengamschen und Hufglocken sehr gut an. Auch Bandagen in Kombination mit Hufglocken sind sinnvoll. Damit schützt man das Pferdebein, insbesondere das Röhrbein, Fesselgelenk und den Huf vor Verletzungen, die beim Abrutschen oder Auftreten passieren können.
  7. Warm up. Verladen zu üben heißt, dass es auch mal zu unschönen Momenten wie wegspringen oder rutschen kommen kann. Deswegen achte darauf dein Pferd mit etwas Bewegung warm zu führen, damit die Gelenke geschmeidig werden und die Muskulatur warm wird.
  8. Helfende Hände. Es ist ein langer Weg von Vertrauen geprägt, sein Pferd alleine Verladen zu können und bis dahin bitte zwei, drei helfende Hände dich bei dem Verladetraining zu unterstützen. Außenstehende haben doch nochmal einen anderen Blickwinkel auf die Situation und können dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
  9. Konzentration. Lass die Konzentration deines Pferdes nicht abschweifen. Es darf neugierig schauen und Interesse an der Umwelt zeigen, aber sobald du etwas abverlangst bist du der Mittelpunkt des Geschehens.
  10. Geduld. Klappt das Verladen nicht in einem Zug, sei geduldig mit deinem Pferd. Gib ihm die Zeit den Hänger kennen zu lernen, zu schnuppern, zu scharren, step by step auf die Rampe zu treten und das Verständis zu entwickeln, dass ein Hänger etwas ungefährliches und absolut normales ist.
  11. Übung. Das bewährte Zitat ‚Übung macht den Meister‘ trifft auch beim Verladetraining zu. Pro Training lasse ich Cash meist zwei bis drei Mal einsteigen. Macht er es vorbildlich lasse ich die Übung gut sein und er bekommt sein verdientes Lob.

Der Beitrag spiegelt meine Erfahrungen des Verladetrainings mit Cash wieder. Gerade bei Problempferden sollte ein Trainer hinzugefügt und individuell auf das Bedürfnis eingegangen werden.

Foto’s von Sina Spindler

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